Aussichtsreiche Gratwanderung zwischen Chiemgauer und Berchtesgadener Bergen
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Vom Zwiesel fällt der Blick auf die Berchtesgadenener Berge und allem voran den Watzmann |
Heute soll, wie schon die letzten Tage, eigentlich durchgehend schlechtes Wetter sein - nur nicht auf über 1500m, wie sich noch herausstellen wird. Nachdem also einige ausgewählte Wetter-Apps ein Regenfenster wenigstens in Aussicht gestellt haben, wird spontan der Zwiesel in Angriff genommen. Der ist immerhin noch niedrig genug, um auch bei einem drohenden Unwetter noch schnell und sicher zurück zum Auto zu kommen. Doch es kommt ganz anders, denn schon kurz vor dem Abmarsch am Zielort Inzell - Kapell kommt die Sonne zum Vorschein! So richtig schön wird es aber erst oben.
Hinter Kapell geht es über die Wiese in den Wald. Dann wird es ein wenig chaotisch, denn ich bin nach den ersten Abzweigungen (keine guten Markierung von hier) von der geplanten Route abgekommen. Steil bergan haltend über kleinere Forstwege komme ich nach kurzer Zeit aber wieder auf einen Wirtschaftsweg, der unterhalb vom Angerstein in einer Rinne endet. Dort ist kein Weg mehr zu erkennen, aber schon nach einigen zig Metern steil hinauf treffe ich auf einen alten Pfad, dem ich - an den Abzweigungen immer bergauf - bis zum nächsten Wirtschaftsweg folge. Ein wirklich toller Abschnitt, denn der wenig begangene alte Weg ist wunderschön!
Vom Forstweg zweigt nach einigen hundert Metern ein deutlicher Pfad nach rechts. Dieser bringt mich durch den lichter werdenden Wald bis nach oben auf einen Sattel zwischen Gamsknogel auf der linken und der traumhaft gelegenen Kohleralm (leider nicht bewirtschaftet) auf der rechten Seite.
Der Anstieg zum Gamsknogel verläuft durch einen Latschenwald und ist streckenweise mit gesicherten Seilstellen versehen (einmal Richtung I. Grad). Weiter zum Zwiesel gibt es zwei kleine versicherte Kletterpassagen (I. Grad), die hinter dem Gamsknogel einmal nach unten und kurz vor dem Zwiesel nochmal nach oben überwunden werden müssen.
Von den beiden Gipfeln aus ist die Aussicht Richtung Hauptkamm fantastisch, aber auch der Grat weiter Richtung Mittelstaufen und Oberstaufen bietet einen tollen Blick. Beim nächsten Mal will ich den kompletten Grat überschreiten, aber heute geht es am "Neunerluck", in der Scharte zwischen Gamsknogel und Zwiesel, wieder zurück nach Inzell.
Der Rückweg ist noch Teil des Zwieselsteigs und führt immer wieder steil und geröllig zurück an einen Forstweg. Von hier geht es dann gänzlich unschwierig zurück zum Ausgangspunkt.
Ausgangspunkt:
Am Ortsrand von Kapell bei Inzell
Distanz:
ca. 13,6km
Höhenunterschied: insgesamt rund 1200 Hm
Höchster Punkt: Zwiesel (ca. 1780m)
Einkehr: Direkt am Weg nichts, erst wieder in Inzell. Alternativ kann man hinter dem Zennokopf zur Zwieselalm (ca. 1400m) absteigen, da gibt es sogar einen Rundweg, der unterhalb vom Gamsknogel wieder herauskommt.
Dauer: insgesamt rund 4 Stunden
- von Kapell zum Sattel auf der Höhe der Kohleralm ~90min
- von der Kohleralm zum Gamsknogel ~45min
- vom Gamsknogel zum Zwiesel ~30min
- vom Zwiesel zurück zum Ausgangspunkt ~60min
Schwierigkeit:
Überwiegend Bergpfade (T3). Am Zwieselsteig zwischen Gamsknogel und Zwiesel streckenweise ausgesetztes Gelände mit zwei (leichten) Kletterstellen (bis I. Grad), einmal mit Seil und weiter mit Klammern gesichert.
Tourenübersicht
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Tourenübersicht mit Topogramm und Höhenprofil
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Tourenbeschreibung
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Blick zurück zum Ausgangspunkt Kapell bei Inzell
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Nach kurzer Zeit schon wieder im Nebel, aber auf einem wunderschönen Pfad!
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Spannende Einlage mit Seilsicherung
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Wieder auf dem Forstweg
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Anstieg hinauf zur Kohleralm
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Ab ca. 1500m schafft es an diesem Tag die Sonne durch den Nebel |
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Die letzten Meter hinauf zum Sattel
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Auf dem Sattel mit dem Gamsknogel im Hintergrund
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Die traumhaft gelegene Kohleralm
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Anmarsch zum Gamsknogel
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Der Zwieselsteig
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Die erste Seilpassage!
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Oben am Gamsknogel der Blick in den Hauptkamm
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Der Glattweg hinüber zum Zwiesel
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Am Zwiesel mit dem Zennokopf in der Mitte. Weiter hinten links der Oberstaufen, der mit dem Gratweg verbunden ist. |
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