Von der Oberlandhütte zum Schwarzkogel und zum Großen Rettenstein

Saisonabschluss im Spertental bei Kitzbühel

Ein fantastischer Fernblick hinein in die Tauern hat sich uns am Gipfel offenbart

Ende September haben nicht mehr alle Hütten offen und die Wetteraussichten waren nicht allzu rosig fürs Wochenende. Deshalb war es unser Plan, eine etwas tiefer gelegene Hütte auszuwählen, die auch direkt mit dem Auto angefahren werden kann. Unsere Wahl fiel auf die Oberlandhütte in Aschau im Spertental auf ca. 1014 Meter, eine DAV-Hütte noch im traditionellen Stil, die im Jahr 1928 erbaut wurde.
Sowohl die urige Hütte mit ihren Wirtsleuten und dem leckeren Essen als auch das Gebiet insgesamt haben uns sehr beeindruckt - letzteres allerdings erst am zweiten Tag (Sonntag), denn am Samstag lag dank Nebel die Sichtweite am Berg bei ca. 50 Metern!

Am Samstag sind wir also direkt nach der Ankunft auf eine kleine Gipfeltour zum Schwarzkogel (2030m) aufgebrochen, immer in der Hoffnung, dass sich der zähe Nebel schon noch auflösen werde, was aber nicht passiert ist. Immerhin ist es aber ansonsten trocken geblieben.
Die Tour war auch im Nebel leicht zu machen, denn alles ist gut markiert und es gibt keine besonderen Schwierigkeiten. Vom Gipfel aus hätte man bestimmt einen tollen Blick über das ganze Tal und besonders zum Großen Rettenstein hin gehabt. Aber es hat sich auch so gut angefühlt ;)

An dieser Stelle muss ich die Oberlandhütte noch einmal lobend erwähnen. Nicht nur, dass es am Abend mit der Hüttenruhe nicht ganz so streng genommen wird (wir durften immerhin bis 23 Uhr in der Stube bleiben und das hat dann auch gereicht..), sondern auch das Frühstück kann sich sehen lassen - ein kleines aber feines Buffet und der Kaffee kann auch was!

Am Sonntag sind wir dann bei strahlend blauem Himmel Richtung Großer Rettenstein aufgebrochen. Insgesamt eine recht lange Tour mit einigen ausgesetzten Stellen entlang des steilen Aufstiegs zum Gipfel. Vorsicht vor Steinschlag heißt es aber am gesamten Gipfelaufbau! Ein Helm ist unbedingt angebracht. Die Schilder warnen dort nicht einfach so - wir haben während des Aufstiegs einen Felsturz beobachtet und es sind kopfgroße Steine nach unten geprasselt. Zugegeben, da hilft der Helm auch nicht mehr viel, aber es ist einfach grundsätzlich vielerorts Abbruchgelände und nicht zuletzt andere Wanderer können jederzeit kleinere Steine lostreten.
Vom Gipfel hatten wir einfach einen traumhaften Blick in die Tauern (Großvenediger, Großglockner, Großes Wiesbachhorn - alle da!) vor uns und das Kaisergebirge hinter uns. Selten so eine gute Sicht erlebt.
Auf dem Rückweg lohnt eine Einkehr in der Hirzeggalm - einfach eine typische, wirklich rundum schöne Alm mit herzlichen Gastgebern und leckeren Speisen (vor allem der Kaiserschmarrn hat uns begeistert; man kann dort auch lange gereiften Bergkäse kaufen).

Ausgangspunkt:
Parkplatz an der Oberlandhütte am Ortsende von Aschau im Spertental (ca. 1030m)

Distanz:
insgesamt ca. 30km mit rund 2700 Hm im Anstieg

Einkehr:
Natürlich die Oberlandhütte. Außerdem gibt es einige Almen in der Gegend, aber viele hatten schon zu. Offen war noch die rundum empfehlenswerte Hirzeggalm, die ca. 1 Stunde von der Oberlandhütte entfernt liegt. 


Dauer: insgesamt ca. 10,5 Stunden (reine Gehzeit)

Tag 1 - Schwarzkogel: ca. 3,5 Stunden
- von der Oberlandhütte +ber die Kloo-Almen zur Stadelbergalm ~1,5h
- von der Stadelbergalm zum Schwarzkogel Gipfel ~0,5h
- von der Schwarzkogel zurück zur Oberlandhütte ~1,5h

Tag 2 - Großer Rettenstein: ca. 7 Stunden
- von der Oberlandhütte zur Schöntalalm ~2h
- von der Schöntalalm zum Gipfel des Großen Rettenstein ~1,5h
- vom Großen Rettenstein zum Schöntalsattel ~1h
- vom Schöntalsattel zu den Spießnägeln ~1h
- von den Spießnägeln über die Hirzeggalm zurück zur Oberlandhütte ~1,5h

Schwierigkeit:
Zum Schwarzkogel keine wirklichen Schwierigkeiten (T2-T3). Zum Großen Rettenstein ist der steile Anstieg zum Kar unterhalb des Gipfels immer wieder ausgesetzt und mit Blöcken bzw. Geröll auch rutschig (T4), der letzte Abschnitt zum Gipfel auch mit etwas Kraxelei (T5).

Tourenübersicht

Übersicht der Tour zum Schwarzkogel mit Karte und Höhenprofil



Übersicht der Tour zum Großen Rettenstein mit Karte und Höhenprofil

Tourenbeschreibung

Die Oberlandhütte bei unserer Ankunft

Direkt hinter der Oberlandhütte geht es über den Fahrweg Richtung Schwarzkogel

Der Wegweiser führt uns zunächst Richtung Klooalm

Ab der Stadelbergalm beginnt der schöne Teil des Weges, die Kuhweiden hat man dann erstmal hinter sich gebracht

Am "Grat" entlang zum Gipfel

Die Obere Kleinmoosalm ist verfallen, aber das richtig schön :-) Ab hier geht es dann ganz einfach zurück ins Tal

Nächster Morgen, neuer Versuch, diesmal mit tollem Wetter! Auf zum Großen Rettenstein!

Die öffentliche Straße führt noch bis zum "Unteren Grund", ca. 10 Minuten von der Oberlandhütte weg. Von dort geht der Wanderweg los.

Bei der Sonnwendalm ein Blick das Tal hinaus Richtung Kaisergebirge

Auf dem Weg Richtung Schöntalalm versteckt sich der Rettenstein immer noch hinter den Bäumen

Nach dem Anstieg zum Schöntalscherm zeigt sich der Große Rettenstein endlich in seiner ganzen Pracht

Vom Gipfelanstieg der endlose Blick über das Rettensteinjoch Richtung Osten (Das ganz im Hintergrund könnte der Hochkönig sein)

Nochmal vom Gipfelanstieg ein Blick zurück Richtung Norden mit dem Kaisergebirge im Hintergrund

Im Kar unterhalb des Gipfels spitzen zwischen zwei Felstürmen die Tauern hervor!

Am Gipfel des Großen Rettenstein - mit Traumblick in der Tauern (Hintergrund: Großvenediger)

Am Gipfel Blick Richtung Osten

Die letzten Meter hoch zum Gipfel vom Kar aus sind mit einer leichten Kraxelei verbunden

Der Großvenediger

Im Kar unterhalb des Gipfels

Nach den Rettensteinwänden auf der anderen Seite angelangt am Rettensteinjoch

Blick zurück auf den Großen Rettenstein

Die Blaubeeren zeigen hier eine tiefrote Herbstfärbung

Spießnägel, ein schöner Naturgipfel

Die Hirzeggalm - hier unbedingt einkehren!

Anstatt den Fahrweg gehen wir die "Einheimischenroute" über eine Wiese hinab durch den Wald. Hier ist der Weg noch schön.

Fast der gefährlichste Abschnitt - der Weg ist extrem schmal, stellenweise ausgesetzt und rutschig. Aber macht riesig Spass!

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